Drei Gründe, warum der Konflikt Merkel-Seehofer nicht lösbar ist und warum Horst Seehofer gehen wird.

Das Gespräch Merkel- Seehofer ist zum Scheitern verurteilt, weil die drei Bedingungen für ein erfolgreiches Konflikt-Management nicht erfüllt sind.

1.Die Bereitschaft miteinander zu reden.

Horst Seehofer will nicht wirklich mit Angela Merkel reden. Er hat in der Vergangenheit Kränkungen erlitten, die nicht verarbeitet sind. Seit dem Jahre 2004, Rücktritt als Fraktionsvorsitzender, verliert Horst Seehofer in Serie gegenüber Angela Merkel. Er redet gerne von erlittener Schmach. In ihm brodelt ein Wut Vulkan, der immer wieder nur zugedeckt, aber nicht gelöscht wird. Von Verarbeitung keine Spur.

2. Friedlich miteinander reden – nicht drohen oder bedrohen

Im Sommer 2018 explodiert der Konflikt- Kessel „Sicherheit an den Außengrenzen Deutschlands- Obergrenze für Flüchtlinge“. Seehofer droht mit Rücktritt, er tritt rück, schließlich gibt es den Rücktritt vom Rücktritt. Merkel und Seehofer einigen sich auf einen politischen Scheinkompromiss in Sachen Flüchtlinge. „Viel Lärm um nichts“, nennt die Süddeutsche Zeitung Seehofers Verhalten. Seit 2004 ist es die vierte Drohung Seehofers mit Rücktritt. Meist heiße Luft, aber mieses Konfliktmanagement allemal.

3. Bereitschaft, das Verhalten zu ändern

Ein Konflikt ist nur lösbar, im privaten wie im politischen, wenn Konfliktparteien bereit sind, ihr Verhalten zu ändern. Horst Seehofer ist nicht bereit, seine Wut Pläne aufzugeben. Nach dem Sommer Theater (Flüchtlinge) kommt nun das Herbst Theater (Migration). Und letztlich demütigt Horst Seehofer die Kanzlerin Angela Merkel, wo er kann. Er fühlt sich dazu berechtigt. Er sieht sich als ebenbürtigen Verhandlungspartner am Kabinettstisch. Richtlinienkompetenz sei emotional ein schwieriger Moment, wird er zitiert.

Die Schlussfolgerung: Horst Seehofer wird gehen, spätestens im Oktober 2018

Horst Seehofer kann und will sein Verhalten nicht ändern. Er ist dazu weder charakterlich fähig noch politisch gewillt. Seine Abwahl als CSU–Chef nach einer verlorenen Wahl in Bayern im Oktober 2018 wird seine Position in Berlin schwächen, Er wird – wahrscheinlich – mit seinem Rücktritt als Innenminister einem Rausschmiss aus dem Kabinett Merkel zuvorkommen.