Wenn Worte und Körpersprache zueinander passen, reden wir von einer perfekten Performance. Rhetorik und Körpersprache ergänzen einander, beide sind Kultur- und zeitgebunden.

Die Bedeutung der Körpersprache wird manchmal/meist unterschätzt. Der Erfolg eines Auftritts ist nur zu 7 Prozent vom Wort abhängig, zu 38 Prozent von der Stimme und zu 55 Prozent von der Körpersprache (Mimik, Gestik, Stand, Stimme). Eine gute Performance ist aber kein Garant für dauerhaften Erfolg.

Manche Politiker beherrschen die Körpersprache genial und können sie mit überzeugender Rhetorik verbinden, wie z.B. Barack Obama. „Yes, we can“, lautete der Wahlkampf-Slogan Obamas im Jahre 2008, der die Menschen mitriss. „Obamania“ stand für einen charismatischen Politiker.

Manche Politiker verändern im Laufe der Jahre ihre Körpersprache zu ihrem Vorteil, wie z.B. Olaf Scholz. Aus dem „Scholzomaten“ wurde durch mehr und bessere Körpersprache ein zeitweise passabler Redner, der im Dezember 2021 zum deutschen Bundeskanzler gewählt wurde. Manchmal kann die Sekundenaufnahme der Körpersprache eines Politikers sich fatal auf seine Karriere auswirken. Das ausgelassene Lachen von Armin Laschet in einem sehr traurigen Moment im Juli 2021 gilt als mediale Katastrophe. Er verlor den Bundestags-Wahlkampf 2021 und seine politische Macht.

Angela Merkel machte einen „Verhaltensfehler“ zu ihrem Markenzeichen. Die Raute, eigentlich eine Blockade-Haltung, wurde zu einer viel kopierten Erfolgs-Gestik. Viele Trainings und ein noch zu analysierendes „Herrschaftsverhalten“ verschafften ihr eine sechzehn Jahre währende Kanzlerschaft.

Alle erfolgreichen Politiker und Medienmanager erhalten Coachings im Bereich Rhetorik/ Körpersprache. Annalena Baerbock und Robert Habeck beherrschen ihre Körpersprache gut. Sie haben im Laufe ihrer Karriere gelernt, verbale und nonverbale Kommunikation sehr gut miteinander zu kombinieren. Hendrik Wüst steht für einen Wandel von Rhetorik und Körpersprache im Bereich der politischen Kultur, aber auch für ein mögliches Scheitern, wenn beides nicht stimmig ist.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich von den besten Körpersprache-Lehrern der Welt unterrichten lassen. Er hat Kommunikation als Herrschaftsinstrument gelernt und kann viele Rolle spielen (vom Flegel bis zum Staatsmann). Ein Vergleich der Körpersprache von Joe Boden und Wladimir Putin zeigt: Bei einer körpersprachlichen Analyse zeigt Joe Biden eine primär US-amerikanische Körpersprache. Waldimir Putin hingegen zeigt eine situativ verschiedene Körpersprache.

Auch, weil Putins Worte und seine Körpersprache nach dem Angriff Russlands (2022) auf die Ukraine nach westlichen Standards nicht mehr zueinander passten, verlor seine Performance im Westen an Glaubwürdigkeit. Seine mühsam erlernte Rhetorik und sein antrainiertes Verhalten hinderten den Westen 2023 nicht daran, ihn als Kriegsverbrecher auf die internationale Fandungsliste zu setzen. Eine gute Performance ist auf Dauer nicht ausreichend für politischen Erfolg, aber sie hilft.

Auch im Showbusiness ist eine gute Performance wichtig, wie Dieter Bohlen zeigt. Der berufliche Erfolg von Führungskräften wird durch eine gute Körpersprache gesteigert und ist erlernbar.

Im Bereich des Gesundheitsmanagements und der Therapie gehört die Beherrschung der Körpersprache zu den unverzichtbaren Fähigkeiten. Das gilt für Therapeuten wie auch für Ärzte. Migranten als Patienten, was der Zahnarzt und sein Team wissen sollten, sind ein wichtiges Thema.

Die Körpersprache ist eine Weltsprache. Die Signale der Körpersprache (der Blick in die Augen, ein Lächeln, der Handschlag, u.a.) haben in manchen Kulturen jedoch eine verschiedene Bedeutung. Interkulturelle Kompetenz ist für Führungskräfte unverzichtbar. Die Botschaften der Körpersprache weltweit richtig zu verstehen und zu handhaben, ist sehr hilfreich dafür. Auf nationaler Ebene wird die Gesellschaft immer stärker von verschiedenen Kulturen geprägt. Auch hier ist eine sensible Kommunikation wichtig für einen nachhaltigen Erfolg in Wirtschaft und Gesellschaft.

Wer die Körpersprache dekodieren, „lesen“ kann, versteht die Menschen besser. Er kann Sympathien erkennen und gewinnen, aber auch Gefahren erkennen und sich darauf einstellen.

All das ist erlernbar. Gerne vermittle ich Ihnen diese Fähigkeiten. Ich nutze dazu meine Ausbildung als Politikwissenschaftler, Psychotherapeut und Kommunikationstrainer.