Satire: Annalena Stöckelschuh und feministische Außenpolitik

Ausschnitt aus dem Satire Buch: Sympa-Satire: DIE GRÜNEN

Legationsrat Trautmann von Traupitz hat einen Baerbock-Alptraum

Legationsrat Trautmann von Traupitz war vom Dach des Auswärtigen Amtes (AA) gesprungen, jedenfalls im Traum. Er war mit einem lauten Schrei gesprungen und genau dieser Schrei hatte seine Frau, Frida von Traupitz, aus dem Morgenschlaf gerissen. Sie hatte sich die Schlafmaske vom Gesicht gezogen und ihn energisch angefaucht, ob es im Traume wieder um die Baerbock gegangen sei.
Von Traupitz hatte zerknirscht genickt. Sie hatten vereinbart, dass er seine Büro-Sorgen nicht mit nach Hause nehmen würde. So stand es im letzten Protokoll ihrer Paar-Therapie-Sitzung. Tränen waren von Traupitz die Wangen heruntergelaufen, am Schmiss und dem gezwirbelten Bart vorbei in das Nachthemd aus festem Leinen mit dem aufgedruckten Bundesverdienstkreuz. Er werde sich in Helgoland von den Klippen stürzen, hatte er erklärt, wenn die Baerbock ernst mache und er auf Stöckelschuhen im Amt herumlaufen müsse.

Feministische Außenpolitik ist was?

Legationsrat Trautmann von Traupitz hatte seine Stimme dann zum Flüstern gesenkt. Als Annalena Baerbock in das AA einzogen war, hätten seine Kollegen und er sich lustig über sie gemacht. Im konservativen AA-Männer-Club „Stich und Schmiss – Boys only“ habe er einmal spät nachts und nach viel Alkohol erklärt, die Baerbock könne ihn mal. Dabei hatte er seinen Mittelfinger in die Höhe gestreckt. Das sei der Hit des Männer-Abends gewesen und gerne habe man sich dann, unter Club-Kollegen, in der Kantine den Mittelfinger gezeigt, „me-too“ gerufen und heftig gelacht.
Dann seien Gerüchte umgegangen, die Baerbock meine es ernst, das AA solle feministisch umgestaltet werden. Sie habe dem russischen Außenminister Sergei Lavrow erklärt, sie müsse nicht mit ihm Wodka saufen als Härtetest, sie habe zwei Kinder zur Welt gebracht. Sie müsse niemandem was beweisen. Lavrow sei sauer gewesen. Einer ihrer Vorgänger im Amt, der Frank Walter Steinmeier, habe gern mit Lavrow getrunken und gewitzelt. Das seien echte Buddys gewesen, habe es im Ministerium geheißen. Der Frank Walter sei am 24. Februar 2022 aus allen Wolken gefallen, als Russland die Ukraine überfallen habe. Der Steinmeier sei aber nicht so hart gefallen wie der Gerd Schröder. Er dürfe weiter im Schloss Bellevue wohnen und sei Bundespräsident. Dem Schröder hätten sie sogar die Büros im Bundestag genommen. Schröder habe sich aber auch nicht entschuldigt und erklärt, er sei getäuscht worden.
Von Traupitz hatte seiner Frau zugeflüstert, man müsse Politik sportlich betrachten. Bei allem politischen Stress müsse man doch miteinander auskommen und immer noch einen Sekt miteinander trinken können. Sie seien halt alle Profis und sollten sich nicht in den Sekt spucken. „Regierungen vergehen, die Diplomatie bleibt bestehen“, hatte er erklärt.
Ansonsten habe die Baerbock nichts wirklich Revolutionäres gemacht. Das AA habe manche Verlautbarungen in Sachen Unterstützung der Frauen im Iran und in Afghanistan veröffentlicht, manche auch besonders scharf formuliert. Man sei im Amt halt eher ein Tiger aus Papier.

Von Traupitz kriegt die Panik – Die Stöckelschuh-Pflicht

Legationsrat Trautmann von Traupitz hatte sich dann mit seiner Frau unter die abhörsichere Bettdecke begeben. Er hatte sich bei seiner Frau eingekuschelt und ihr seine Ängste ins Ohr geflüstert. Er habe gehört, im Rahmen der feministischen Außenpolitik solle das Amt nun aber wenigstens stilistisch umgekrempelt werden. Die neue Chefin habe erklärt, nach Jahren des modischen Männer-Macho-Diktates seien nun die Frauen die neuen Bestimmerinnen. Nach Jahren des Lloyd-Schuh-Terrors sei nun die Zeit des Stöckelschuhs gekommen. Am Jahresende finde für alle Führungskräfte der Probelauf auf dem Stöckelschuh statt, so der Flur Funk.
In einer Lagebesprechung habe der konservative AA-Männer-Club „Stich und Schmiss – Boys only“ folgende Baerbock-Neuausrichtung festgestellt. Feministische Außenpolitik sei eine Langzeit-Aufgabe der Deutschen Außenpolitik habe Annalena Baerbock beim Amtsantritt erklärt. Es gelte den Abstand zur Männer-Welt zu verringern. Der AA-Männer-Club „Stich und Schmiss“, Boys only“ habe die Ministerin so verstanden: Männer beherrschten heute die Welt und zwängen der Welt ihren Willen auf, das müsse sich ändern. Erst wenn Frauen die Zerstörung des Globus zu etwa 50 Prozent zu verantworten hätten, wenn 50 Prozent der sexuellen Belästigungen auf das Konto von Frauen gingen, sei die Macht im Geschlechter-Kampf gerechter verteilt. Wichtig sei auch, dass mindestens fünfzig Prozent der Beziehungen von Frauen gekündigt würden. Diese schwere Kost hätten die Männer des Clubs nur mit viel Bier runterspülen können.

Kampf dem Lloyd-Schuh-Wer Erfolg haben will, muss stöckeln

Politik habe auch mit Symbolen zu tun, habe die Baerbock den Männern des Außenamtes erklärt. Der Schmiss sei ein Relikt alter Zeiten. Männer hätten sich Degen durchs Gesicht gezogen, um sich als echte Männer darzustellen. Heute sei der Stöckelschuh das Zeichen feministischer Macht. Der Gang auf hohem Absatz setze die Beherrschung des eigenen Körpers voraus. Der Stöckelschuh betone die weiblichen Elemente des Körpers. Der feste Po und straffe Busen kämen gekonnt zur Geltung. Der schwarze Lloyd-Schuh mit festem Absatz habe die Mitte des Mannes betont. Der alte AA-Mann habe die Lloyd-Schuhe wie Knobel- Becher getragen mit dem lässigen John Wayne-Charme des alten weißen Mannes.
Jetzt gelte es, dass Frau ihr Herrschaftsgebiet mit dem Stöckelschuh markiere. Sie habe als Kind mit dem Familien-Dackel Gassi gehen müssen. Erbittert habe sich der Dackel dabei immer wieder sein Herrschaftsgebiet zurückerobert, durch Pinkeln.
Jetzt müsse Frau deutliche Markierungen setzen. Die alten weißen Männer des AA müssten vom hohen Ross des Lloyd-Schuh herabsteigen und lernen, sich im Rhythmus feministischer Außenpolitik zu bewegen. Sie habe diese Kunst durch Trampolin-Springen und den Ballett-Tanz erlernt. Sie biete deshalb im Neuen Jahr all ihren Mitarbeiterinnen den Kurs an, „Sicher auf dem Stöckelschuh, ein Grundkurs für Mann, Frau und Es“. Wie habe ihre Mutter schon gesagt, „Wer schön sein will, muss leiden“. Für die Karriere im Auswärtigen Amt gelte heute, wer Erfolg haben will, muss stöckeln. So lauteten die alarmierenden Männer-Flur-Funk-News im AA.

Legationsrat Trautmann von Traupitz erkrankt an Corona und Baerbock-Fieber

Legationsrat Trautmann von Traupitz hatte dann unter der Bettdecke Schüttelfrost bekommen und war krank geschrieben worden. Er habe wohl zum vierten Mal Corona, hatte seine Frau im AA-Frauen-Chat geschrieben. Und das in Verbindung mit Baerbock-Fieber, so die Diagnose des AA-Amtsarztes.