Satire Vatikan: Das Zölibat ruiniert die Kirche – Kardinal McFromm will neue Sex-Wege für katholische Kirche

Ausschnitt aus dem Satire-Buch:

Der Finanz-Chef des Vatikans, der schottische Kardinal McFromm, jammert beim Papst

Mit zittrigen Fingern war der Finanz-Chef des Vatikans, der schottische Kardinal McFromm, beim Papst  vorstellig geworden. Ein Finanzplan des 11. Jahrhunderts, das Zölibat, bedürfe dringend der Revision. Die Schadenersatzzahlungen weltlicher Gerichte drohten den Segen Gottes, die Reichtümer des Vatikans, zu zerstören. Was  einmal ein gute Idee gewesen sei, nämlich die Finanzen des Vatikans zu schützen durch ein Ehe-Verbot für Priester, sei nun unter geänderten Rahmenbedingungen ein möglicher Grund für den Finanz-Ruin der Kirche.  

Nicht nur  die  Pole der Erde schmelzten, auch die Gesellschaft habe sich geändert. Früher habe sich ein frommer Mann schon mal erlauben dürfen, über eine Jungfrau zu steigen oder zu stolpern mit Folgen für deren Jungfräulichkeit. Auch wenn  das Stolpern Folgen gehabt habe, wie Nachwuchs, habe man nur zahlen müssen und das heimlich. Das habe sich gelohnt. Eine Ehe wegen der Schwäche des Moments einzugehen, auch wenn diese Schwäche chronisch geworden sei, hätte das Vermögen der Kirche sonst zerfasert. So habe man für die Bankerts stillschweigend gezahlt, aber keine Erbansprüche geschaffen. Das Werk Gottes sei nicht angetastet worden.

Die Träger sündhafter Körper greifen Priester an

Jetzt, im Zeitalter der Weltlichkeit, wollten  die Menschen  für ein peinliches und vielleicht verführtes Stolpern nicht nur eine Entschuldigung, sondern auch noch Geld und Rechtsansprüche. Schamlos werde Schadenssatz gefordert für die überstolperte Frau und Schmerzensgeld für eine Frau, deren Reize einen Mann Gottes zu Fall gebracht hätten und das gelte auch für schöne Knaben. Hier mache man die Opfer, die Priester nämlich, zu Tätern. Die Reinheit des Körpers zu wahren durch Enthaltsamkeit, sei ein hehres Priester-Ziel. Das müsse man in den Vordergrund heben und nicht die gelegentliche Sünde, das Straucheln eines ansonsten Standhaften. Die Opfer, wie gesagt die Priester, sollten den Tätern, den Trägern sündhafter Körper, verzeihen. Staatliche Verfolgung der verführten Priester, Karzer und Kerker, seien hier nicht angemessen, geboten sei vergeben und vergessen.

Man müsse jetzt, wo die Schätze der Kirche drohten in den Rachen sündiger Verführer zu verschwinden, handeln. Sonst drohe das prächtige Kirchenschiff abgetakelt zu werden und wieder ein elender Lastkahn der Armen und mit Sorgen beladenen zu werden. Es  gelte die Firmen-Philosophie zu retten, die da laute, gehet hin in alle Welt und taufet alle Menschen und machet sie zu zahlenden Mitgliedern der Kirche. Die Lage habe sich verändert, nicht aber das Interesse der Kirche. Neue Wege müssten gefunden werden, um das Tafelsilber des Vatikans zu retten. Es gäbe hier schon einige Planspiele, inspiriert vom Heiligen Geist und dem Propheten Mammon.

Plan A – Der Plan Judas: völlige Aufgabe der Prinzipien bei hohem finanziellem Gewinn.

Man könne den Priestern wieder den symbolisch  zugenähten Hosenschlitz öffnen. Der Strom der Sexualität könne sich so ergießen. Ob dann Mann oder Frau Gegenstand der priesterlichen Lust würden, sei egal. Hauptsache, es koste nichts. Das sei dann vielleicht nicht legitim im Sinne Jesu. Wenn der aber keine Wunder bewirke, müsse der sich nicht wundern, wenn andere versuchten, klar zu kommen. Man habe nun Gebets-Gruppen eingerichtet, um zum lieben Gott im Himmel durchzukommen. Der aber scheine nicht zu Hause zu sein. Man munkle, er mache zurzeit Urlaub auf dem Mond.

Plan B – der Plan Magdalena: die kanalisierte Lust

Man könne auf Seiten der Bistümer den Magdalenen Fond gründen. Magdalena sei die Lebensgefährtin Jesu gewesen. Immer treu an seiner Seite bis unters Kreuz, aber still und ohne Ansprüche und ohne Trauschein, somit ein Vorbild für jede Frau mit sündhaftem Körper.  Mit einem guten Steuerberater ließen sich die Unterhaltskosten für solche Magdalenen vielleicht als besondere Aufwendungen von der Steuer zusätzlich absetzen.

Rein rechnerisch sei das Ganze günstiger als die enormen Schadensersatz-Forderungen sündiger Körper. Man müsse nur den enormen Schaden betrachten, den die katholische Kirche in den USA erlitten habe.  Die katholische Diözese Harrisburg sei nun Pleite, weil sie den vielen sündhaften Tätern Geld zahlen müsse. Und 12 000 Pfadfinder in den USA seien vom Pfad der Tugend abgekommen, behaupteten missbraucht worden zu sein. Die US-Pfadfinder drohten Pleite zu gehen an ausstehenden Schadensersatz-Zahlungen.

Man müsse mit kühlem Verstand und mit Unterstützung des Heiligen Geistes in einem Alternativ-Plan berechnen, wie stark denn Bordell-Kosten für Jungs- und Mädels Körper den Magdalenen Fond gelastet würden. Vielleicht seien Dauer Abos in Puffs noch kostengünstiger als der Magdalenen Plan. Man müsse diese Kosten in Beziehung setzen zu den tödlichen Kosten, die weltliche Gerichte im Falle von Klagen sündhafter Täter der heiligen Kirche auferlegen würden.

Plan C- Kooperation mit anderen Opfergruppen

Man könne die Schlagkraft der Opfergruppe, der heiligen Kirche, erhöhen, wenn man mit anderen Opfergruppen zusammenarbeite. Denkbar sei hier eine Zusammenarbeit mit pädophilen Verbänden. Im Bordell Bereich böten sich kriminelle Vereinigungen an, insbesondere die Hells Angels. Viele dieser Engel trügen auch Bärte, die direkt an Heilige aus Kirchen erinnerten.  Diese Engel, die Hells Angels, seien bestens organisiert und auch bereit, ihre Position im heiligen Zorn und mit notwendiger Gewalt durchzusetzen.

Plan D – Das System Lebertran und Drei-Schritt-Prozession

Man könne von der Konsistenz des Lebertrans so einiges lernen, hatte Kardinal McFromm erklärt. Lebertran sei zäh und schmecke ekelig. Man müsse das Thema Missbrauch und Zölibat auf so vielen Kirchen-Konferenzen, Symposien und Tagungen wiederholen und so zäh gestalten, dass das Thema den Gläubigen einfach fad werde.

Man könne hier auch von der Prozessionsform des Dreisprungs lernen. Hier gehe der Gläubige drei Schritte voran und anschließend zwei Schritte, manchmal auch vier Schritte, zurück. So komme man sehr langsam oder gar nicht voran. Konferenzen in diesem Stil seien langatmig bis erfolglos. Von außen betrachtet sei die Drei-Sprung-Taktik oder Drei-Schritt-Prozession aber eine Kommunikation in ständiger Bewegung. Diese Bewegung mit der Lebertran Technik kombiniert, sei ein genialer Schritt, bei ständiger Bewegung kaum oder gar nicht vorwärts zu kommen. Konkret hieße das zum Beispiel, die Forderungen der Tätergruppe, der Verführer, zerreden, dann die Forderungen annehmen, dann davon zurücktreten, dann vom Rücktritt zurücktreten und dann wieder die Forderungen ablehnen. Diese verwirrende Zermürbungstaktik namens „Drei Schritt-Lebertran“ habe schon sehr  gute Erfolge gezeigt.

Die Anti-Sex-Impfung und die Sixtinische Kapelle

Erschöpft von so viel geistigem Eifer für die Kirche hatte sich der Finanz Chef des Vatikans, der schottische Kardinal McFromm, in einen der luxuriösen Ledersessel des Vatikans  geworfen. Er hatte dann, zum Haustarif, eine Führung in der Sixtinischen Kapelle des Vatikans gebucht, in Kirchenkreise auch gerne die Sex-Kapelle genannt. Es gelte die Abwehrkräfte seiner Moral zu stärken durch eine Sex-Impfung, hatte er in sein Buch der guten Taten geschrieben. Und man müsse durch ständige Auffrischungen der Impfung deren Wirksamkeit erhöhen. Gelobt sei, was stark mache.