Satire: 007-Wladimir

Auszug aus dem Satire-Buch:

007-Wladimir und Putins Modelmappe                

Die Schlagzeile der neuesten UFO-News ließ die Filmwelt den Atem anhalten. Sie lautete: der nächste James Bond heißt 007-Wladimir. In der Eilmeldung der internationalen Nachrichtenagentur mit Sitz auf dem Saturn hatte es geheißen, in Hollywood sei namhaften Produzenten eine Modelmappe Wladimir Putins vorgelegt worden. Es sei der persönliche Wunsch des russischen Präsidenten Putin, der nächste James-Bond-Darsteller zu werden. Selbstverständlich möchte der Präsident gebeten werden und Probeaufnahmen seien überflüssig. Putin sei im Gegensatz zu all seinen Vorgängern ein Profi und kein Amateur.

Putin und 007-Fähigkeiten und Daniel Craig

Putin verfüge über alle Talente, die ein guter James Bond mitbringen müsse. Er könne Kung-Fu und Karate, könne schießen, aber auch im Smoking sähe er gut aus. Die Lizenz zum Töten – die 007-Lizenz – habe er sich selbst auf Lebenszeit ausgestellt. Das müsse kein britischer Geheimdienst tun.Von Daniel Craig zu Wladimir Putin sei es auch nur ein kleiner Schritt, zumal Daniel Craig als Putin-007-Darsteller den Kreml enttäuscht habe. Es sei der Plan der geheimen Koproduktion „Hollywood- Moskau“ gewesen, dass Daniel Craig im James-Bond-Film Putin spiele. Die männlichen Eigenschaften Putins und seine wunderbaren Charaktereigenschaften seien durch Daniel Craig aber nicht genügend herausgearbeitet worden. Nun habe sich der Geldgeber entschlossen, selbst in den Ring zu springen, um der Welt zu zeigen, wie ein echter Kerl eben aussehe.

 007-Wladimir: echter Mann und oben ohne

Hollywood war angewiesen worden, die Urlaubsfotos Putins aus Sibirien als Modelmappe zu werten. Besonders hingewiesen werde auf den lässigen Auftritt von 007-Waldimir. Gleich dreimal finde sich deshalb im Modelbook das Foto von Putin als cooler Daddy aus Sibirien. Es zeige ihn lasziv dahingeräkelt auf einem Tigerfell, nackter Oberkörper, gut rasiert und Tarn-Hose von der Hüfte abwärts. Ein echter Mann laufe in Russland in seiner Freizeit oben ohne rum, aber bitte mit Hose bis zu den Knöcheln. Hier habe die Welt Lernbedarf. Der neue James Bond sei genauso, kein Weichei, sondern voll der Macho. Hollywood war gebeten worden, Angebote an die russische Botschaft zu senden.

Das Drehbuch: Putin rettet die Welt 

Aus dem Kreml war den Produzenten in Hollywood ein Drehbuch zuschickt worden. Es befinde sich nun als E-Mail auf allen Computern Hollywoods. Die Mail sei nicht zu löschen, alle PCs Hollywoods sprächen nur noch russisch bis zur Überweisung des geforderten Film-Honorars.

Das Drehbuch sei intelligent, einfühlsam, krass männlich und dennoch einfach. 007-Waldimir bzw. Putin sei im Drehbuch und auch sonst bereit, die Welt zu retten. Im Action-Film werde 007-Wladimir die Welt vor IS-Terroristen retten oder vor westlichen Dekadenten, die sich in den Besitz einer Atombombe gebracht hätten. Am slawischen Wesen könne die Welt genesen, laute sein Motto und Mantra. Im Film sei geplant, Putin im Cockpit eines Bombers zu zeigen im Sturzflug auf eine IS-Zentrale oder irgendeine Zentrale, das sei egal. Ein attraktives Bond-Girl habe ihm dabei russischen Tee zu servieren und ihm aus dem Buch von Iwan Iljin „Welt vor den Abgrund“ vorzulesen. Daraus lese er gerne abends vor dem Einschlafen.

Angela Merkel als Bond-Girl angefragt?

Die UFO-News mit Sitz auf dem Saturn berichteten von Gerüchten, dass Putin als 007-Wladimir gerne Angela Merkel als Bond-Girl an seiner Seite haben wolle. Sie müsse sich allerdings verpflichten, ihn in all seinen Bond-Aktionen und auch sonst zu unterstützen und ihn immerzu schmachtend anzusehen. Im Bond-Film „007-Wladimir“ könne man auch noch andere Bond-Girls einsetzen. Julia Klöckner stehe für erotische Szenen als Bond-Girl ganz oben auf der Wunschliste von 007-Wladimir und neuerdings auch Annalena Baerbock. Hier sei das Drehbuch noch nicht ganz fertig geschrieben und 007-Wladimir sei flexibel.

Drehort Gerhard-Schröder-Haus auf Borkum und weitere Schröder Einsätze

Hier nun komme Gerhard Schröder, ein Putin- Spezi, ins Spiel. Drehort solle der Tigerteppich vor dem Kamin im Ferienhaus Schröders auf Borkum sein. Ein Kameraschwenk in die Augen des Bond-Girls Angela oder Annalena habe deren Wunsch zu zeigen, 007-Wladimir zu männlicher Höchstform zu führen. Ein Schwenk durch das Fenster habe Gerd Schröder zu zeigen, der am Strand Seehunde füttere und den Daumen in die Kamera hebe. So sei lupenreine Männerfreundschaft eben.

Im nächsten 007-Wladmir-Film plane man für Schröder eine größere Rolle. Im Gespräch sei Schröder als kostenloser Mitspieler in der Rolle als Butler Putins oder als „Goldfinger“. Die Entwicklung des Gazprom-Geschäftes werde zeigen, wie viel Schröder zurückzuzahlen habe in Form kostenloser Gastauftritte in 007-Waldimir-Filmen.

Dementis: Martin Schulz spielt nicht als Kellner mit und auch nicht der Lindner-Porsche

Es treffe nicht zu, hatte die „UFO-News“ erklärt, dass der glücklose SPD-Kanzler-Kandidat Martin Schulz als Kellner mit Dauergrinsen in einem Kasino seines Heimatortes Würselen mitspiele. Der Stadtrat von Würselen habe erklärt, man sei nicht bereit, ein Kasino für die Dreharbeiten zu bauen. Wahr sei, dass man immer noch die Schulden des Schulz-Spaßbades aus seiner Bürgermeister-Zeit abarbeite.

Ein weiteres Dementi der „UFO-News“ habe gelautet: Es sei unzutreffend, dass ein FDP-Angebot von Christian Lindner vorliege, am Film mitzuarbeiten. Lindner habe seinen alten Porsche nicht als Bond-Wagen angeboten. Auch das verbesserte Angebot Lindners, den Porsche komplett zu beschriften mit „Die Krim ist russisch-vorläufig“ auf dem Kühler und die Seiten zu beschriften mit „Deutsch-russische Geschäfte sind immer ok und toppen alles“, entbehre jeder Grundlage.

Besucherkontrollen und Schwulenprügel

Überrascht habe sich Hollywood gezeigt angesichts der Besucherwünsche Putins. Dieser habe erklärt, 007-Wladimir-Filme dürften nur von Menschen mit respektablem Charakter und gesunden Einstellungen angeschaut werden. Keineswegs sei es Schwulen erlaubt, so die UFO-News, sich 007-Wladimir-Filme anzuschauen. Im Eingangsbereich der Kinos seien Kontrollen diesbezüglich durchführen.

Ästhetisch anspruchsvolle Model-Fotos Putins der Kategorie „halbnackt auf dem Pferd“ seien im Eingangsbereich wartenden Männern zu zeigen. Russische Reinheitskontrolleure hätten dann schwule Männer herauszufiltern. Pupillenerweiterung und Leichterektionen schwuler Männer seien von dieser Truppe leicht durch Blickkontakt und Abtasten zu überprüfen. Die so ertappten, bzw. ertasteten Männer seien auf der Stelle zu verprügeln und anzupinkeln, habe das russische Kulturministerium gefordert. Wer was dagegen habe, sei wohl selber schwul. Mit Weichei-Humanismus seien traditionell-christliche Werte und das Vaterland nicht zu retten. Ansonsten stehe Wladimir Putin als neuer James Bond der auf Jahre angelegten Serie „007-Wladimir“ nicht zur Verfügung. Schließlich müsse der sittliche Nährwert der Produktion sichergestellt werden. Ein 007 habe immer Vorbildfunktion.

Erste Veröffentlichung 7.8.2017