Satire: Merzi und Linni, Remigration und Kanzlerschaft

Ausschnitt aus dem Satrie-Buch: Friedrich Merz- Die Abenteuer von Merzi und Linni

Linnis süßes Geheimnis, Döner– und Beauty-Shops in Ratterborn

Die Moon News-Agentur mit Sitz auf Mars hatte Alarm geschlagen. „Liebesaus für General Linni?“, hatte sie geschrieben. Was war geschehen? Generalsekretär Linni war mit trauriger Mine im Büro von DCBuH-Parteichef Merzi aufgetaucht. Er hatte geklagt, er könne in seiner Heimatstadt Ratterborn in keine Pizzeria mehr gehen oder in einen Döner-Laden, ohne dort gefragt zu werden, ob er auch für ihren Rauswurf sei. Ob er auch wolle, dass alle Migranten remigrierten, also in das Land ihrer Väter oder Großväter zurückkehrten. Wenn ja, solle er sich sein Essen im Germanen-Restaurant „Alter Fritz“ im Stadtwald holen. Dort könne er sich gerne mit fettigen Bratkartoffeln und Speck den Magen verderben.

Die Moon News-Journalisten hatten erfahren, dass Linnis süßes Geheimnis, seine vom ihm geheim gehaltene Liebe, sich auch beklage. Ihre Visagistin, die Elif, habe sie gefragt, wie sie zum Migranten-Bashing stehe, zur Remigration. Sie könne gerne zum Pickel ausquetschen wieder zu Tante Erna in den Kräutergarten im Stadtwald gehen, hatte sie aufgebracht gedroht. Mit Fascho-Ladies wolle sie in ihrem Beauty-Shop nichts zu tun haben, solche Kundinnen brauche sie nicht.

Linnis süßes, aber namenloses Geheimnis hatte gejammert, die Elif sei für sie Visagistin, Freundin und Beraterin in Herzens-Angelegenheiten, also unverzichtbar. Sie hatte Elif erklärt, ihr Linni-Darling sei Politiker und müsse auf seine Wählerschaft Rücksicht nehmen. Und wenn die nach rechts abwanderten, dann müsse ihr Süßer wohl hinterher. Linni habe nichts gegen sie persönlich, aber die  Stimmung im Lande sei nun mal antimigrantisch. Sie stehe in Treue an Linnis Seite, würde aber auch gerne Elifs Freundin bleiben.

Elif und ihre Freunde wehren sich gegen miese Fascho-Pläne

Elif hatte Linnis süßes Geheimnis dann auf die braune Fascho-Liste gesetzt, so die Moon News. Wer den Jungs von der Remigranten-Front nicht deutlich die rote Karte zeige, dem sage sie Ade. Der werde bei ihr und ihren Freunden nicht mehr bedient, so die Moon News.

Sie brauche gar nicht erst versuchen, in Ratterborn, außer bei Tante Erna, einen Termin für Hautpflege, Fuß- und Fingernägel zu bekommen. Ihre Familien, sie und ihre Freunde ließen es sich nicht gefallen, Opfer so mieser Pläne zu werden. Sie seien mit den Ratterborner-Mädels in dieselbe Schulklasse und in dieselben Discos gegangen und jetzt käme die so Fascho daher. Das gehe gar nicht.

Merzi und die Kompromisse

Die Marsmenschen hatten mit ihrer überirdischen Technik festgestellt, dass Merzi den Linni ungnädig angeschaut und erklärt hatte, er schneide sich die Haare inzwischen selber oder lasse sein Haar hier im Büro mit der Büro-Schere schneiden. Das erspare Geld und Zeit. Außerdem lasse er sich auch gerne in den Fernseh-Studios die Haare gratis schneiden. Da müsse man allerdings sehr auf den Sender achten. Ein türkischer Frisör bei RTL habe ihm vor kurzem sein Haar dunkelbraun gefärbt.

Linni hatte gefragt, so die Moon News, ob Merzi denn nicht prinzipiell gegen den ganzen Remigrations-Mist sei. Merzis bester Kumpel aus Jugendzeiten sei doch der Mehmet gewesen, dessen Eltern aus der Türkei stammten. Sie hätten doch gemeinsam schöne Urlaube in der Türkei gemacht. Davon habe er früher gerne erzählt.

Merzi hatte sich, so die Moon News, gewunden und erklärt, die Zeiten hätten sich geändert. Vielleicht solle man auch nur die Migranten rausschmeißen, die in den letzten 10 Jahren gekommen seien und weniger als fünfzigtausend Euro im Jahr verdienten. Aber, es hieße allerorten, das Boot sei voll und da müsse er als Volksvertreter so handeln, wie das Volk es wolle. Hier legte die Moon News-Presseagentur wert auf die Feststellung, dass sie nur berichte, was ihre Mars-Antennen erspäht und erlauscht hätten. Staubsaugerlärm und Musik beeinträchtigten manchmal den Empfang.

Beschwichtigend hatte Merzi dann laut Moon News erklärt, man müsse vielleicht eine Position in der Mitte finden. Diese Stimmen höre er jetzt immer häufiger in der DCBuH. Ein Pakt mit dem braunen AfD-Teufel oder roten Teufelchen sei aber immer denkbar, wenn er dafür Kanzler werde. Er werde demnächst in den Faust von Goethe gehen, um ein paar Tipps zum Umgang mit dem Teufel zu bekommen. Wie gesagt, er wolle Kanzler werden und suche nach kreativen Wegen. Andere wollten Anderes und da müsse man eben Kompromisse finden, sich vielleicht auf halber Strecke treffen. Das könne so aussehen: er werde von den Remigrations-Fans zum Kanzler gewählt und verspreche, nur die Migranten rauszuschmeißen, die ihn und die Remigrations-Fans nicht gewählt hätten.

Linnis süßes Geheimnis soll mit ran

Dann war die Marsmensch-Agentur Zeuge eines historischen Momentes geworden. Merzi hatte Linni gefragt, ob sein süßes Geheimnis auch mal was für die DCBuH oder andere deutsche Patrioten tun könne. Als Gegenleistung könne sie mit Elif eine Liste von Freundinnen ausarbeiten, die bleiben dürften. Da könne man vielleicht was drehen.

Man könne nicht alle 22 Millionen Migranten in Deutschland zugleich rausschmeißen. Ein paar gute Restaurants und fleißige Migranten-Hände im Krankenhaus, Saunen, Beauty-Shops und Küchen brauche der Urdeutsche zurzeit noch. Auch die Kirchen bräuchten Migranten-Pastoren, sonst breche denen der ganze Glaubensladen zusammen. Linnis Süße könne sich um das Vaterland und Linni verdient machen, wenn sie hier mitarbeite.

Die verfluchten 13 Prozent

Dann hatte Merzi tief geseufzt, so die Moon-News, und erklärt, da gebe es auch noch die Wähler-Frage. 13 Prozent der Wähler in Deutschland seinen Migranten. Er dächte schon lange verzweifelt und staatsmännisch darüber nach, wie man die für Rückwanderung begeistern könne. Linni solle sein süßes Geheimnis doch mal nach Ideen fragen. Er habe schon mal überlegt, ob man die auch in einem sicheren Drittland unterbringen könne, wie man das für Asyl-Bewerber plane. Die Türkei sei als Drittland denkbar. Immerhin kämen drei Millionen Migranten aus der Türkei. Die oder alle 22 Millionen Migranten könne man ja in einen Dauer-Urlaub in die Türkei schicken. Die Moon-News-Journalisten hatten erklärt, manchmal trauten sie ihren eigenen Mars-Antennen nicht. Das könne nicht wahr sein, habe eine KI- Kontroll- Software erklärt. Das sei doch Rassenwahn. Man werde die Geräte überprüfen.

Linni hatte für sein süßes Geheimnis und sich ein Paar-Wellness-Wochenende gebucht. Natürlich auf ihren Namen, so die Moon News.