Satire: Merzi unterm schrägen Weihnachtsbaum

Ausschnitt aus dem Satire-Buch: Friedrich Merz- Die Abenteuer von Merzi und Linni

Satire: Merzi unterm schrägen Weihnachtsbaum

Rex Dörfli gestaltet das neuen Merz-Buch

Es weihnachtete allerorten und auch Merzis neues Buch gehöre unter den Weihnachtsbaum, hatte sein Verlag beschlossen. Sein Buch mit dem vorläufigen Titel: „Wie Oliver Merzi Deutschland rettet“, bedürfe deshalb eines Weihnachts-Marketings. Rex Dörfli, der Werbeguru aus der Schweiz, sei auf dem Wege zu ihm ins winterliche Sauerland. Der Dörfli sei manchmal ein wenig skurril, aber das Beste, was man für Geld gekommen könne. Tags drauf hatte Rex Dörfli, ein älterer Mann mit Glatze, der den Haarkranz zu einen Pferde Schwanz zusammengebunden hatte, bei Merzi an der Haustüre geklingelt. Die beiden hatten sich dann ins große Arbeitszimmer mit Kamin zurückgezogen. Sein Auftrag sei, für Merzis Buch die passende visuelle Werbebotschaft auf dem Cover zu finden. Wolle man für einen Liebesroman werben, so böte sich das Bild eines Rosen Gartens an. Ein Krimi hätte auf dem Cover gerne eine Waffe. Die Frage sei, welches Cover man für sein Buch nehmen solle. Er habe hier einige schöne Bilder, hatte Merzi gutgelaunt erklärt. Seine Frau habe im letzten Urlaub einige schöne und nette Bilder von ihm gemacht.

Rex Dörfli in kreativer Phase

Schön sei Tante Fridas Hut, hatte Rex Dörfli ihn angefahren. Und nett sei die Nichte von langweilig. Man brauche für das neue Buch was Neues, am besten was Schockiges. Schockig sei ein Cover Foto, wo er eine Weihnachtskrippe mit Füssen zertrete, das erziele Aufmerksamkeit. Merzi hatte die Augen weit aufgerissen. Rex Dörfli hatte zufrieden gekichert. Er hatte sich aus Merzis Schrankbar eine Flasche Whisky genommen und einen großen Schluck daraus getrunken. Man müsse den müden Augen der Deutschen was bieten, hatte er erklärt. Man müsse Merzi so unter den Weihnachtsbaum legen, dass die Leute zweimal gucken müssten, um es zu glauben. Er habe gehört, die Angela Merkel veröffentliche ihr Buch auch zu Weihnachten. Das Cover zeige die Merkelin wahrscheinlich, mit treuen Dackel Augen, die Hände zur Raute gefaltet. Der Buchtitel laute vermutlich „Die Kanzlerin“. Das klassische Langeweile-Buch sei also schon auf dem Polit-Weihnachtsmarkt. Merzi müsse ganz anders ran an den Speck, nämlich künstlerisch kreativ und verwegen.

Merzi und die Kreuzigung

Der Titel „Wie Merzi Deutschland rettet“ führe ihn kreativ direkt zu Jesus, hatte Rex Dörfli geschwärmt. Jesus habe auch die Menschen gerettet und dafür sein Leben gegeben. Das Bild “ Jesus am Kreuz“ schocke seit mehr als zweitausend Jahren die Menschen. Ob Merzi sich vorstellen könne, auch ans Kreuz genagelt zu werden. Das täte wahrscheinlich weh, aber der Schmerz in seinem Gesicht werde umwerfend sein. Sein Buch sei dann ein Skandal, aber garantiert auffälliger als der Merkel-Langeweiler. Das nenne man heute Schock-Werbung. Man mache das auch bei Zigaretten Schachteln, um vom Rauchen abzutörnen. So ein amputiertes Bein auf einer Schachtel sei genial. So ein Bild werde man so schnell nicht wieder aus dem Kopfe los. Das gute Bild von heute müsse jenseits der Normalität liegen.

Rex Dörfli und die Barkeeper-Philosophie

Er habe als Student in einer Bar als Drink-Mixer gearbeitet und dort viel gelernt, hatte Rex Dörfli verraten. Ein guter und origineller Drink müsse zu süß oder zu sauer sein oder beides in einem Glas. Alles andere sei langweilig und sei mit ihm künstlerisch nicht zu machen. Er tendiere künstlerisch dahin, zu süße oder zu saure Bilder zu knipsen, aber niemals normale. Merzi unterm Weihnachtsbaum böte hier Möglichkeiten. Bei der Variante zu süß, könne er sich folgendes Cover-Bild vorstellen. Merzi und seine Frau lägen beide nackt im Heu einer großen Weihnachts-Krippe. Das habe mit dem Buchtitel Nichts zu tun, aber schocke. Das sei wie Merkel im Bikini auf dem Cover. Oder man nehme den Stall zu Bethlehem als Kulisse. Der habe auch Weihnachts-Touch. Ein echter zu Süß-Schocker wäre, Merzi als Weihnachtsmann im Stall zu Bethlehem, unten frei. Seine Frau in Strapsen, oben frei. Das sei Kunst, hatte Rex Dörfler geschwärmt. Das bringe das Blut in Wallung. Der Merkel habe er vorschlagen wollen, nackt mit ihrem Mann auf einem Kinder-Schlitten zu sitzen und zu knutschen. Das hätte die vermutlich abgelehnt, obwohl das die Hand manches Ossi-Seniors wohl zum Zittern gebracht hätte. Merzi Hände hatten auch begonnen zu zittern und er hatte verzweifelt auf die geschlossene Tür des Arbeitszimmers gestarrt.

Dörfli und die saure Werbevariante, Huhn-Köpfung auf dem Merzi-Buch

Rex Dörfli hatte die Whisky Flasche dann in einem großen Schluck geleert, er war in Fahrt gekommen. Von der Barkeeper Perspektive her betrachtet, habe die saure Variante auch ihre Reize. Dieser Drink führe den Koster zum unvergesslichen Würgen. Folgendes Bild dränge sich ihm auf. Merzi schlage einem Huhn in seiner Küche den Kopf ab. Das Huhn habe den Kopf dabei auf seinem Buch ausgestreckt, „Wie Oliver Merzi Deutschland rettet“. Das sei zusätzlich eine paradoxe Kommunikation, aus Hühner-Perspektive auf jeden Fall. Auch dieses Bild präge sich ein, sei an sich schon künstlerisch wertvoll.

Merzi in der Künstler- Kreativ- Gruppe?

Rex Dörfli hatte sich dann über Merzis Süßigkeiten-Kiste hergemacht, auf dem Sofa ausgestreckt und die Schuhe ausgezogen. Er hatte erklärt, er stelle gerade im Kopf eine Künstler-Kreativ-Gruppe zusammen, bestehend aus ihm, Merzi und dessen Frau. Dabei drängten sich ihm viele, starke Bilder auf. Man müsse sich für solche Bilder natürlich näherkommen, hatte Rex Dörfli erklärt. Er müsse jetzt nicht sofort Merzis Frau vernaschen, obwohl das viel Kreativität freisetze. Merzi könne ihm vorher auch eine Ganzkörper Massage geben.

Merzi hat einen Filmriss und findet zurück zur Staatsmann-Rolle

An der Stelle hatte Merzi einen Filmriss gehabt. Fakt war, dass der Feuerlöscher neben dem Kamin von der Wand gerissen worden war.Rex Dörfli war später voll eingeschäumt gefunden worden. Polizeitechnisch war festgestellt worden, dass der Feuerhaken des Kamins Dörfli zweimal getroffen hatte. Dann hatte jemand ein Bild gemacht, das Merzi eigentlich gar nicht gemacht haben konnte. Der hatte zu dem Zeitpunkt nämlich im Männer Chor seiner Gemeinde mitgesungen, so die feierliche Erklärung fünfzig guter Christen, Freunde und Partei Freunde.

Das Buch-Cover des neuen Merzi-Buches „Wie Oliver Merzi Deutschland rettet“ hatte Merzi in staatsmännischer Pose gezeigt. Der Hintergrund sei ein wenig surreal, hatte Partei-Freund Linni bei der Buch-Vorstellung kritisiert, ein blutiges Gesicht in einer Schaummasse werfe Fragen auf. Das Bild zeige die Verrohung Deutschlands, hatte Merzi erklärt. Es rufe förmlich nach ihm als Retter. Das Bild sei eine sogenannte saure Werbe-Variante, aber davon verstehe Linni nichts. Der große Schweizer Werbe-Guru Rex Dörfli habe dieses Bild kreativ mitgestaltet. Der habe ihm bei seinem letzten Besuch im Krankenhaus, offensichtlich freudig erregt, eine Schnabel Tasse an den Kopf geworfen. So seien Künstler eben.