Satire: Merzi und die bösen Grünen

Ausschnitt aus dem Satrie-Buch: Friedrich Merz- Die Abenteuer von Merzi und Linni

Merzi sieht graue und grüne Wölfe

Merzi hatte schlecht geschlafen. Es war Vollmond gewesen und er hatte den Eindruck, in der Nähe Wolfsheulen gehört zu haben. Seine Frau hatte ihm spöttisch erklärt, das seien bestimmt die Grünen, die ihn in den Wahnsinn treiben wollten. Oder es seien Fans vom hiesigen Fußball Club “ Hau ihn rein“. Deren schräger Humor sei gefürchtet und die hätten Wolfs-Tröten. Merzi hatte nur den Kopf geschüttelt und sie an ihr Ehe-Gelöbnis erinnert, ihm bis in den Tod treu zu dienen und ernst zu nehmen.

Dann hatte er erst mal mit seinem Sekretär Linni telefoniert. Ob Ratterborn und Umgebung auch von grünen Wölfen attackiert werde. Hier seien die Grauen Wölfe eher ein Problem, hatte ihm Linni erklärt. Das seien türkische, nationalistische Jungspunde. Er möge Wölfe überhaupt nicht, hatte Linni erklärt, weder graue noch grüne. Dazu kämen neuerdings noch Goldschakale, junge Wildhunde aus dem Balkan, die sich in deutschen Wäldern herumtrieben. Ganz nach Migranten-Art seien die mal einfach so illegal über die Grenze gehuscht. Es würde ihn überhaupt nicht wundern, wenn Schakale und Wölfe demnächst auch Bürgergeld beantragten oder die Grünen das für die beiden täten. Merzi und Linni hatten noch eine Weile treu-deutsch und empört geschnackt und die politische Wetterlage wutbürgerlich besprochen.

Schließlich hatte Merzi einen befreundeten Jäger angerufen. Ob das Wandern für ihn und seine Frau gefährlich werden könne, angesichts der neuen Wald-Mitbewohner. Seine Frau solle den Mantel aus Öko-Schafspelz lieber nicht tragen, hatte ihm der Förster geraten. Und Merzi solle die belegten Brötchen, die er gerne im Rucksack dabeihabe, lieber zu Hause lassen.

Merzi blickt durch: Grüne sind ungläubige Politik-Amateure

„Scheiß-Grüne“, hatte Merzi gebrüllt. Die versauten einem komplett das Leben. Um die müsse man sich vermehrt kümmern. Dieser Robert Habeck sehe auch verdächtig nach einem Wolf aus. Miese Laune im Gesicht, herumknurren und schräg gucken, das sei wolfstypisch. Sollte man den als Wolf enttarnen, würde er den sofort zum Abschuss freigeben wollen. Er habe inzwischen eine Grün-Phobie entwickelt, hatte Merzi seinem Sekretär Linni anvertraut. Er habe Grün aus seinem Kleider Schrank verbannt und auch aus dem Sportbereich. Er joggte nun am liebsten in Kiesgruben. Dort begegne man Grünen oder Wölfen am wenigsten.

Wenn man Merzi fragte, warum er in die Politik gegangen sei, dann hing die Antwort von den Umständen ab. Wenn seine Kinder ihn das heute fragten, wo sie jetzt groß waren, dann pflegte er zu sagen, das habe seiner Karriere nicht geschadet. Die Grünen allerdings sollten sich aber nicht unterstehen, mit solchen frechen Fragen daher zu kommen, hatte er finster erklärt. Die wollten dem lieben Gott ins Handwerk pfuschen. Denen fehle jede moralische und politische Grundlage für gesellschaftliches Handeln. Mit Gottvertrauen und Marktwirtschaft habe seine Partei das Land gut geführt, auch in Sachen Umweltschutz.

Die Grünen seien in seinen Augen eher ein Psycho-Sekte. Zuerst machten sie einen auf harmlos und lieb. Am Anfang habe er z.B. die kleine Greta Thunberg auch noch ganz witzig gefunden. Die habe was von der Pippi Langstrumpf, habe er damals gemeint. Aber bei der Pippi wisse man, das sei Kinderprogramm und das könne man einfach ausschalten. Die Grünen aber machten ganzjährig auf Pippi Langstrumpf und Rappelkiste. „Wieso, weshalb, warum. Wer nicht fragt bleibt dumm“. Mit diesen Rapp- Song stachle das Fernsehen seit Jahrzehnten deutsche Kinder zum Ungehorsam auf.

Auch türkische und russische Eltern hätten sich in seiner Bürger-Sprechstunde schon beklagt. Wenn aber die Lehrer heute den Schülern nicht mehr Recht und Ordnung vermittelten und wenn nötig einbläuten, müsse man sich nicht wundern. Wenn Schüler und Lehrer freitags nicht zur Schule gingen, sondern auf Umwelt-Demos, sei das Anarchie. Die Grünen seien seiner Meinung das Resultat linker Lehrer mit Waldorf-Pädagogik. Da stimme er mit seiner Burschenschaft total überein.

Grüne und falsch verstandener Umweltschutz

Im Übrigen seien die Grünen gar keine richtige Partei. In einer richtigen Partei hielte man sich an ein paar Grundsätze und dann hielte man hauptsächlich zusammen, genau wie in einer guten Verbindung. Man profitierte voneinander und das sei gut so. Die Grünen aber träten sich gegenseitig gerne in den Hintern. Einer wolle grüner sein als der andere. Umweltschutz werde von denen vollkommen weltfremd verstanden. Hätten die Grünen das Erdöl in der Wüste entdeckt, dann hätten sie wahrscheinlich eine Studiengruppe gegründet und sich gefragt, ob man das Zeug nicht besser in der Erde lassen solle, von wegen des schönen Wüstensandes.

Wenn er und seine Freunde aus der DCBuH damals in der Wüste dieses klebrige Zeug unter der Erde entdeckt hätten, hätten sie auf bewährte Politik-Muster zurückgegriffen. Dann hätte man blitzschnell ein Kartell gebildet, so wie bei Bauprojekten. Da müsse man auch insgeheim Absprachen treffen. Die Beute, hier das Öl, sei sozusagen vor der Ausschreibung bereits aufgeteilt. Erst der Deal, dann der Snack, pflege auch der Sauerländer zu sagen. Und über allem wache der liebe Gott. So funktionierte christliche Marktwirtschaft nun mal. Ab und zu würden sie aus Dank der Kirche ein neues Fenster spendieren oder eine Kerze. So zeige man Moral und Gottesfurcht. Und sonntags müsse man in die Messe gehen. Das sei gute Sitte.

Umwelt und Wirtschaft

Umwelt-Veränderungen müsse man auch nicht so negativ sehen. Das seien keine Katastrophen, sondern veränderte Rahmenbedingungen wirtschaftlichen Handels. Man könne ruhig mal auf die Marktwirtschaft vertrauen. Wenn weltweit das Wasser ansteige, bedeute das eine Verknappung von Flächen. Immobilien-technisch sei das eine Chance. In der Sprache der heiligen Börse gesprochen, hieße das Evangelium nun, raus aus der Wasser-Aktie, rein die Land-Aktie.

Die Grünen hätten Nichts begriffen. Sie würden Panik schieben, die Stimmung vermiesen und mit ihrer ideologischen Umweltpolitik den Standort Deutschland kaputt machen. Da sie Moral und Schlauheit nicht voneinander unterscheiden könnten, hätten sie Staatsmänner aus aller Welt verprellt und wunderten sich nun, dass Gas und Öl in Deutschland knapp geworden seien. Er, der Vorsitzende Merzi, habe hier eine klare Meinung. Kein Mensch brauche Wölfe, außer vielleicht im Zoo zum Gruseln. Die Grünen brauche man schon gar nicht, ebenso wenig wie eine neue Migrationswelle und Wölfe vor der Haustür.

„Bravo, mein Führer“, hatte Merzi gejubelt. Man müsse dem Volk nur ein bisschen mehr Angst machen vor wilden Wölfen, wilden Migranten und verpeilten Grünen. Das gute alte Deutschland müsse wieder her. Dazu brauche man den lieben Gott, der mit erhobenem Zeigefinger von der Kanzel herab vor Grünen-Unholden und vor Sitten-Verfall warne. In den Schulen müssten wieder wie früher die Rohrstöcke auf den Hintern der Schüler tanzen. So schaffe man wieder ein gesundes Deutschland, wie zu Konrad Adenauers Zeiten. Und das sei gut so. Merzi und Linni hatten sich telefonisch versichert, das müsse so sein und sie seien auf gutem Weg dahin.

Wandert Merzi aus in ein braunes Braunkohle-Abbau- Gebiet?

Dann hatte Merzi noch mal mit seiner Frau gesprochen. Seine Heimat-Stadt sei bekanntermaßen die grünste Stadt Deutschlands. Da er Grün nicht mehr leiden könne, schlage er einen Umzug vor in ein Braunkohle-Abbau-Gebiet. Es gebe dort sehr günstige, große und garantiert nicht grüne Grundstücke zu kaufen. Man baue dort auf herrlich grau-braunem Lehmboden und ringsum sei kein Grün zu sehen. Ob sie auch schon mal über einen Umzug in diesen herrlichen Teil Deutschlands nachgedacht habe, wo nicht nur die Kohle braun sei.