Satire: Olaf Scholz im Sternzeichen der Schildkröte

Auszug aus dem Satire-Buch:

Die „Moon News“ enthüllen: Olaf Scholz denkt krötisch

Die „Moon-News“, eine Presseagentur mit Sitz auf dem Mars, hatte an deutsche Redaktionen eine Mail geschickt mit der Überschrift „Olaf Scholz denkt insgeheim krötisch“. Den Außerirdischen war es wieder einmal mit sphärischer Technik gelungen, nicht nur die Worte und Gedanken von Olaf Scholz zu erfassen, sondern auch die Gespräche und Gedanken zwischen ihm seinem Büro-Tier, einer Schildkröte namens Schildi.

Seiner Astrologin hatte Scholz eröffnet, sein eigentliches Sternzeichen sei die Schildkröte. Die Schildkröte sei immer sein Idol gewesen. Er hatte sich schon früh eine Schildkröte als Haustier zulegt. Seine Mutter hatte erklärt, er habe hier eine Seelenverwandte befunden. Im Laufe der Zeit hatte er Kraft seines Willens die Form seiner Nase und seine Augenbewegungen seiner Schildkröte angepasst. Auch im Kanzleramt verbrachten beide viele traute Stunden des beredten Schweigens miteinander.

Olaf Scholz im Schildkröten-Move

Die „Moon News“ hatten recherchiert, dass man Scholz schon als Bürgermeister Hamburgs  vorgeworfen habe, er sei ein Scholzomat. Wenn Journalisten ihm zu nahe kämen, drehe er  die schusssicheren Fenster seines Dienstwagens nach oben. Scholz habe sich selbst unter totaler Kontrolle, sein Markenzeichen sei die Nicht-Kommunikation.

Als Scholz einmal erklärt hatte, er sei total in seine Frau verliebt, hatten das alle mit dem Datum erklärt. Es war ein 1. April gewesen und man wusste von Scholz, dass er trockenen Humor schätzte. Scholz hatte damals nur mit den Schultern gezuckt und wieder einmal seine Schildi darum beneidet, sich in ihren Panzer zurückziehen zu können.

Scholz sei von seinem Wesen her eine Schildkröte, hatte ein Biologe unlängst vermutet, sehr intelligent, aber gefühlskalt. Olaf und Schildi seien ein gutes Team, hatte seine Sekretärin im Kanzleramt der „Moon News“ verraten. Sie würden sich immer ähnlicher.

Die „Moon News“ hatten herausgefunden, dass Scholz beim typischen Scholz-Speach mit leiser, fast tonloser  Stimme spreche und das Gesicht kaum verziehe. Seine Mimik sei träge, wie auch seine Motorik. Er schleiche mehr dahin, als dass er gehe. Ganz selten gehe er aus sich heraus. Vor der letzten Bundestagswahl habe er eine Zeit lang wie euphorisiert geredet und mit den Händen gefuchtelt. Nach der Wahl hatte er dann wieder in den Schildkröten-Stil zurückgefunden. Psychologen sprachen in solchen Fällen von der Re-Stabilisierung der Persönlichkeit. Schildi hatte sich im Wahlkampf große Sorgen um ihren Olaf gemacht.  

Er wäre am liebsten eine Schildkröte, hatte der kleine Olaf bereits in der Schule erklärt. Im Bundestag war die stoische Ruhe aufgefallen, mit der Scholz dort auf der Regierungsbank saß. Mit leichtem Lächeln lauschte er den Reden anderer. Je heftiger man ihn angriff, umso mehr schien er sich, einer Schildkröte gleich, unter einen Panzer zurückziehen zu wollen. Er zog den Kopf dann ein und schien in seinen blauen Anzug abtauchen zu wollen.

Scholz und der Angriff auf die Ukraine, Panzer und Stahlhelme, Andrij Melnyk is no amused

Mit Begeisterung hatte Scholz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine die Nachricht empfangen, die Ukraine wolle Panzer haben. Den Wunsch, die Ruhe im Rückzug in den eigenen Panzer zu finden, bei Stress unterm Panzer Schutz zu suchen, das konnte Olaf Scholz gut verstehen. Deutschland könne seinetwegen gerne Panzer liefern, hatte er erklärt. Man könne auch Panzer aus ökologischem Anbau und in verschiedensten Konfektionsgrößen liefern, hatte er dem ukrainischen Botschafter geschrieben. Seine Schildi stehe gerne Modell für gute Panzer.

Als die deutsche Armee der überfallenen Ukraine 5000 Stahlhelme im Kröteneilmarsch  geliefert hatte, da hatte er innerlich gejubelt. Seiner eigenen Schildkröte hatte er einen Mini-Stahlhelm in Blau-Gelb geschenkt. Er hatte von sich und seiner Schildi, mit dem Stahlhelm in Blau-Gelb auf dem Köpfchen, Bilder gemacht und an den ukrainischen Botschafter Melnyk geschickt.  Der Botschafter hatte einen Tobsuchtsanfall erlitten, wussten die „Moon News“ zu berichten. Der Botschafter habe sich veralbert gefühlt. Seither sei das Verhältnis der beiden mehr als unterkühlt.

Die deutsche Verteidigungsministerin hatte sich aus Solidarität mit Olaf, Schildi und der Ukraine ihre Haare zu einem blonden  Stahlhelm toupiert. Olaf Scholz hatte sie dafür zärtlich angeschaut und für unkündbar erklärt. Das sei Verteidigung nach seinem und Schildis Geschmack, hatte er erklärt.

Die Ukraine enttäuscht den Kanzler, Scholz wird krötisch sauer

Dann hatte die Ukraine von Deutschland schwere Waffen gefordert. Man wolle Panzer, die gut schießen könnten, hatte der aufgebrachte ukrainische Botschafter gefordert. Der Bundeskanzler stehe bei echten Panzer-Lieferungen auf der Bremse.

Das sei unkrötisch, hatte sich Scholz empört und Schildi hatte heftig genickt. Und als man ihn zum Besuch in die Ukraine nötigen wollte, hatte er krötisch zugemacht und sich lange nicht von der Stelle gerührt. Er hatte statt dessen mit Schildi über neue Verteidigungsstrategien nachgedacht ohne schwere Waffen. Schildi hatte erklärt, wenn die Menschen Schildkröten wären, könne man sich einfach von einem russischen Panzer überrollen lassen. Danach buddle man sich einfach wieder aus der Erde und mache krötisch weiter. Der Kampf gegen russische Panzer sei auf Feldern und Wiesen eher siegreich als auf Pflaster oder Beton. Diese Verteidigungsstrategie würde den russischen Präsidenten schließlich an den Verhandlungstisch zwingen. Er könne seine Panzer nicht ewig durch die Ukraine fahren lassen auf der Jagd nach Schildkröten. Der mangelnde Nachschub an Benzin werde Putin schließlich zu Verhandlungen zwingen. Es müsse aber beim Angriff mit Panzern bleiben. Bei Bomben müsse die Schildkröte lange Zeit vorher gewarnt werden, um sich entsprechend tief einzugraben. Kanzler Scholz hatte Schildi gute Flugabwehr-Systeme für die Ukraine zugesagt.

Teile der Schildkröten-Ukrainer könnten auch in den vorzeitigen Winterschlaf gehen, hatte Schildi  vorgeschlagen. Ruhige Plätzchen seien dafür nötig und einige Salatblätter als Futter-Reserve. Das sei dann bereits der passive Widerstand im Kampf gegen die Russen. Olaf hatte Schildi ein Salatblatt ausgetan und die neue Strategie gleich an die Grünen und Linken geschickt.  Aber  Schildi hatte auch gemeint, mit den Russen müsse man vorsichtig sein, weil die eher der Bären-Logik als einer Schildkröten-Logik folgten. 

Der russische Bär und Schildis Kriegslogik

Schildi, die schon sehr lange lebte und früher einmal in Russland zu Hause gewesen war, hatte erklärt, in Russland sei der Bär ein Männer-Ideal. Der russische Playboy hieße „Der Bär“. Die „Moon News“ hatten herausgefunden,  dass  Putins Auftreten im Laufe seiner Amtszeit immer bäriger geworden war. Die Besetzung der Krim in Jahre 2014 hatte Putin mit dem Verhalten eines Bären verglichen und gesagt „Der Bär fragt niemanden um Erlaubnis. Der Bär lässt niemanden seine Taiga haben.“

Schildi hatte erklärt, Wladimir Putin verhielte sich wie täppischer Braunbär. Man müsse sich nur die Videos ansehen, wie er bei seinen Inthronisierungen über den unendlich langen roten Teppich im Kreml gelaufen, besser getrollt sei. Putin sei vom Typ her keine Schildkröte, eher ein Braunbär. Der Braunbär sei unberechenbar und launisch. Er könne stundenlang vor sich hin dösen und dann plötzlich losrasen. Der Umgang mit ihm sei schwierig.

Auch Gerd Schröder habe was bärenhaftes, erinnere aber eher an einen Waschbären. Putzig anzusehen, aber prollig im Umgang und  furchtbar verfressen. Der Waschbär sei der Alptraum jedes Hausbesitzers, man werde ihn schwer los, habe man ihn erst mal im Haus. Der Deutsche Bundestag sei froh, Schröder los zu sein. Das habe sie im Flur-Funk des Kanzleramtes des Öfteren gehört, sagte Schildi.

Schildi hatte  empfohlen, den Kontakt zu Bären allgemein zu meiden und diese nicht zu reizen. Bären mit Nuklearbomben seien eine ganz neue Kategorie. Man solle im Zoo nachfragen, wie sich Deutschland in der Bärenfrage verhalten solle, hatte Schildi angeregt und Olaf hatte interessiert gelauscht.