Satire: Seehunde vertreiben Gerd Schröder von der Insel Borkum

Ausschnitt aus dem Satire-Buch: Die vielen Seiten des Gerhard Schröder

Gerd Schröder und Romeo-Auftritte

Im Jahre 2021 hatte Gerd  Schröder sein Haus auf der Insel Borkum verkauft. Warum hatte er diese Insel in der Nordsee verlassen, die für gesunde  jodhaltige Luft und ihre Seehunde berühmt ist? Hatten ihn die Insulaner von der Insel ausgeladen, die er als seine „Lieblingsinsel“ bezeichnet hatte. War Schröder an der Nordseeküste in Ungnade gefallen?

Im Jahre 2022 hatte ein Gastwirt der Nachbarinsel Norderney Schröder ein Hausverbot für seine drei Gaststätten auf der Insel erteilt. Er hatte erklärt, „Wer für Putin ist, kann keine Gastfreundlichkeit erwarten“.

Was aber war auf Borkum geschehen? Die Insel Borkum war für ihre Eigenarten bekannt. Haustüren waren auf der Insel von innen nicht abschließbar, nur von außen. Die Begründung war sehr Borkum–insulanisch. Klauen lohne sich auf Borkum nicht, erklärten die Schlosser der Insel. Es käme keiner von Insel runter. Hatte dieses Borkum-Phänomen Schröder veranlasst, die Insel zu verlassen? Hatte das Bundeskriminalamt (BKA) zur Abreise geraten?

Die wahren Gründe für den Abgang Gerd  Schröders hatten die Mars News herausgefunden. Die Presseagentur Mars News mit Sitz auf dem Saturn verfügte über besondere Nachrichten-Quellen. Es war der Agentur dank Mars-Technik möglich, Worte, Gedanken und Gefühle von Mensch und Tier zu erfassen. Ihre Nachricht an die Weltpresse hatte gelautet: Gerd Schröder von Seehunden von der Insel Borkum vertrieben.

Die Mars News hatten geschrieben, Gerd Schröder habe bei den Seehunden auf der Insel Borkum eine Krise ausgelöst. Seit dem Jahre 2006 besitze er dort eine Wohnung, ab dem Jahre 2016 habe er dort ein Haus besessen. Seit Jahren sei er dort regelmäßig am Strand aufgetaucht. Im Laufe der Jahre war er von den Seehunden an der Nordseekünste mit verschiedenen Frauen gesehen worden, doch immer mit Schmelz in den Augen und Amore-Bekundungen auf den Lippen, so die Seehund-Berichte und Gerüchte. Sein Verhalten habe die pädagogischen Ziele der Seehund-Frauen und des Mensch-Tier-Verbandes „No Macho zu Lande und zu Wasser“, erheblich gestört. Im Volksmund werde der Verband auch gerne „No-Macho-Verband“ genannt.

Die Umerziehung des Seehund-Machos

Seit Jahren versuchten die Seehund-Frauen ihre Seehund-Männer zu verantwortungsbewussten Vätern umzuerziehen. Der Seehund an sich schlage sich gerne um attraktive Seehund-Frauen. Hier sei auch ein handfester Streit unter Männern nicht selten. Habe ein Seehund-Mann eine Schöne erst einmal erobert und sei diese mit Seehund-Charme betört und rumgekriegt worden, glaube mancher Seehund, damit genug in Sachen Vaterschaft getan zu haben. Der gemeine Seehund mache sich dann gerne vom Acker, bzw. von der Welle. Seit Jahren versuchten nun die Seehund-Frauen, dieses treulose Macho-Seehund Verhalten zu ändern. Die Aktion sei mit dem Mensch-Tier-Verband „No Macho zu Lande und zu Wasser“ abgestimmt.

Das Verhalten von Gerd Schröder gebe diesem Verband erheblich zu denken, er zeige hier eine verwirrende Inkonsequenz. Erst habe er sich 2006 auf Borkum eine Wohnung gekauft und habe sich in den Folgejahren mit einer blonden Frau und Kindern am Strand getummelt. Die Seehund-Mütter und Seehund-Frauen waren damals ganz entzückt gewesen. Man habe den Seehund-Männern erklärt, hier sollten sie mal hinschauen und lernen. So ein Seehund-Mann schwämme gerne mal 50 Kilometer von seiner Familie fort. Man schwimme um zu jagen, pflegten die Seehund- Männer zu erklären und sich den Schnurrbart zu zwirbeln. Die Seehund- Frauen pflegten dann grimmig zu schauen.

Der Gerd Schröder Verrat am „No-Macho-Verband“

Jahrelang hatten die Seehund-Frauen Gerd Schröder für seinen Familien Sinn als Vorbild gepriesen. Dann aber war er mit seiner Neuen am Strand in Norderney aufgetaucht. Er habe die ältere Blonde mit drei Kindern gegen eine 25 Jahre jüngere Brünette mit Mandelaugen ausgetauscht, hatten die Seehund-Männer berichtet, die gerne auch zur Nachbarinsel Norderney schwammen. Kinder seien keine in Sicht gewesen. Die Männer hatten begeistert seehündisch gebellt und erklärt, sie sollten vielleicht ihre Jagd-Gebiete um einige tausend Kilometer in Richtung Asien ausweiten. Die Seehund-Frauen aber hatten an den Rat der Stadt Borkum geschrieben, sie würden die Insel verlassen, solle ein gewisser Gerd Schröder nicht aufhören, ihre Strategie der Emanzipation und des Familiensinns zu stören.

Der Rat der Stadt Borkum hatte nach langer Sitzung beschlossen, dass Gerhard Schröder ein Staatsmann sei, über dessen Anwesenheit man sich auf der Insel sehr freue. Man sei nicht bereit, sich von Seehunden erpressen zu lassen. Zwar gelte auf der Insel das Prinzip, der Insulaner zuerst. So behandle man im städtischen Krankenhaus alle Insulaner zuerst, dann die Touristen. Das gelte aber nicht für Seehunde. Die bewerte man eher als nicht sesshaft und unstet. Der Briefverkehr mit dem Seehund-Stamm gestalte sich schwierig. Das Jugendamt habe deshalb die Akte „Seehund“ geschlossen.

Seehund-Frauen greifen durch, Gerd Schröder flieht

Die Mars-News hatten berichtet, das habe sich bald bis zu den Seehunden herumgesprochen und bei den Seehund-Frauen zu Verbitterung geführt. Das seien alle Chauvi -Schweine, hatten die Seehund-Frauen gefaucht, es röche hier gewaltig nach Vettern-Wirtschaft und Männer-Macht. Die Seehund-Frauen hatten grimmig geschaut und waren ihren Männer nach Norderney hintergeschwommen.

Als Gerd Schröder eines Tages mit seiner Mandelaugen- Schönheit am Strand von Norderney erschienen war, war die Situation eskaliert. Die Seehund-Männer hatten im Wasser erbittet miteinander um die Gunst der Kim Schröder gekämpft. Manche waren nach Delphin-Art übers Wasser gezischt, hatten so versucht zu punkten. Kopfschüttelnd hatten die Seehund-Frauen dem Treiben ihrer kirren und wirren Männer zugeschaut. Als Gerhard Schröder mit seiner Kim im Arm sich ihnen genähert hatte, waren sie zur Tat geschritten. Wut schnaubend waren sie in Richtung Gerd Schröder gerobbt. Erst war Gerd Schröder begeistert gewesen, er hatte vermutet, es handle sich um treue Insel-Fans. Als die Seehund-Frauen jedoch begonnen hatten, in Gerds und Kims Schuhe und Hosen zu beißen, waren beide entsetzt geflohen.

Der Stadtrat Borkums hatte von den Vorfällen auf Norderney erfahren und die Beiden gebeten, zu ihrer eigenen Sicherheit den Strand auf Borkum nicht mehr zu betreten. Die Seehunde seien für die Insel eine echte Attraktion und für die Werbung unersetzlich. Gerd Schröder hatte erklärt, das grau-schwarze Fell der Seehunde hätte ihn warnen müssen. Es handle sich bei den Akteuren wahrscheinlich um ausländerfeindliche Schwarzröcke der Insel Borkum oder deren entlaufene Haustiere. Diese Insel habe hier eine traurige Tradition. Zuviel Jod in der Luft tue Mensch und Tier offensichtlich nicht gut. Er habe die Insel Borkum dann auf nimmer Wiedersehen verlassen, berichteten die Presseagentur Mars News mit Sitz auf dem Saturn. Der Funker der Agentur hatte hinzugefügt, er habe von Einladungen an Gerd Schröder von der Insel Krim gehört.